

Lufthansa kündigt einen massiven Stellenabbau an. Mehrere Tausend Arbeitsplätze in der Verwaltung sollen gestrichen werden – rund 20 Prozent aller administrativen Jobs. Betroffen sind damit ca. 3.000 bis 4.000 Stellen. Offiziell soll der Plan am Montag, den 20.09.2025, auf dem Capital Markets Day in München vorgestellt werden.
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Hintergrund: Lufthansa mit Kostendruck
Auf den ersten Blick scheint die wirtschaftliche Lage solide: 2024 erzielte die Lufthansa einen Gewinn von 1,4 Milliarden Euro, auch das erste Halbjahr 2025 war leicht positiv. Doch die Kernmarke Lufthansa flog in den ersten sechs Monaten einen operativen Verlust von 274 Millionen Euro ein. Vorstandschef Carsten Spohr: „Wir müssen unsere Verwaltungskosten senken, unser Ziel ist eine Reduzierung um 20 Prozent.“
Lufthansa-Stellenabbau: Hier fallen die Verwaltungsstellen weg
Der geplante Abbau von 3.000 bis 4.000 Jobs betrifft vor allem die Verwaltung der Lufthansa in Deutschland. Betroffen sind die großen Bürostandorte in Frankfurt, München, Köln und Hamburg:
- Frankfurt am Main: In Frankfurt sitzt das Lufthansa Aviation Center (LAC) am Flughafen – die Konzernzentrale mit Vorstand, Finanzen, HR und Strategie. Hier ist das Herzstück der Verwaltung, entsprechend dürfte der Lufthansa-Stellenabbau in Frankfurt am stärksten sein.
- Köln: Die Lufthansa hat in Köln weiterhin wichtige Backoffice-Funktionen wie Personal- und Finanzabteilungen. Auch hier werden laut Insidern im Rahmen des Stellenabbaus mehrere Hundert Arbeitsplätze gestrichen.
- München: Am zweiten Drehkreuz München unterhält Lufthansa zentrale Verwaltungsbereiche sowie Töchter wie Lufthansa CityLine. Schätzungen von Insidern gehen von rund 500 betroffenen Stellen aus. Damit wird auch München zu einem Brennpunkt der Einsparungen.
- Hamburg: Neben dem Technik-Hub ist Hamburg auch ein Verwaltungsstandort für Lufthansa Technik sowie für IT- und Einkaufsfunktionen. Hier gehen Experten von 2-400 Stellen aus, die im Zuge des Stellenabbaus wegfallen könnten.
Darüber hinaus wird es Kürzungen bei Tochtergesellschaften wie Lufthansa Industry Solutions geben, die unter anderem in Norderstedt, Berlin, Wolfsburg und Wetzlar aktiv sind.
Ursachen: Warum Lufthansa Stellen abbaut
Die Gründe für den Stellenabbau bei Lufthansa liegen in den hohen Verwaltungskosten und im internationalen Wettbewerbsdruck. Während Airlines wie Air France-KLM oder IAG/British Airways ihre Margen steigern konnten, hinkt die Lufthansa hinterher.
Hinzu kommen:
- Hohe Standortkosten in Deutschland (Frankfurt, München, Hamburg, Köln)
- Unrentabler Flugbetrieb der Kernmarke Lufthansa
- Überkapazitäten in der Verwaltung nach der Corona-Krise
- Ziel einer 8-Prozent-Marge, die ohne Einsparungen nicht erreichbar ist
Reaktionen
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sieht die Pläne kritisch, zumal parallel Tarifkonflikte über Altersvorsorge laufen. Lufthansa hingegen verweist auf ihr Turnaround-Programm: Prozesse verschlanken, IT stärker nutzen, Personal flexibler einsetzen und unrentable Strecken streichen. Spohr betonte dagegen, der Umbau sei „alternativlos“, um die Lufthansa langfristig wettbewerbsfähig zu halten. In jedem Fall ist der geplante Stellenabbau bei Lufthansa ein drastischer Einschnitt.

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