Wie hoch ist die Abfindung bei einem Aufhebungsvertrag?

Arbeitgeber, die sich von ihrem Mitarbeiter trennen wollen, sind oft bereit, höhere Abfindungen zu zahlen – auch wenn es keinen gesetzlichen Anspruch darauf gibt. Wie hoch die Abfindung ausfällt, ist Verhandlungssache. Weiter hängt die Höhe der Abfindung von den Erfolgsaussichten einer eventuell folgenden Kündigung, der finanziellen Situation des Unternehmens, der Dauer der Beschäftigung und persönlichen Umständen ab. Mehr Infos in unserem Beitrag zu Abfindungszahlungen.

Was muss unbedingt in einem Aufhebungsvertrag stehen?

Im Aufhebungsvertrag sollte unbedingt enthalten sein: Beendigungsdatum (unter Einhaltung der ordentlichen Kündigungsfrist zur Vermeidung von Sperrzeiten), ordnungsgemäße Abrechnung der Vergütung und sonstiger Ansprüche bis zur Beendigung, Zahlung einer Abfindung, die Frage der Freistellung, Erstellung eines Arbeitszeugnisses mit festgelegter Leistungsbeurteilung, Erledigungsklausel. Sonstiges: Wettbewerbsverbot, Rückgabe von Firmeneigentum wie z. B. Diensthandy, Laptop oder Dienstwagen.

Wann lohnt sich ein Aufhebungsvertrag? Warum Ist ein Aufhebungsvertrag besser als eine Kündigung?

Das hängt von den Umständen des Einzelfalles ab. Ein Aufhebungsvertrag kann erhebliche Vorteile, aber auch erhebliche Nachteile bringen. Wird kein Aufhebungsvertrag geschlossen, folgt meist eine Kündigung. Sind die Erfolgsaussichten einer solchen Kündigung gut bis sehr gut (z.B. wegen eines schwerwiegenden Fehlverhaltens), kann sich ein Aufhebungsvertrag mit einer besseren Abfindung lohnen. Sind die Erfolgsaussichten einer Kündigung dagegen schlecht (z.B. fehlende Betriebsratsanhörung, fehlende behördliche Zustimmungen etc.), ist es oft besser eine Kündigung abzuwarten. Dann verliert man den gesetzlichen Kündigungsschutz nicht und kann später eine höhere Abfindung aushandeln.

Welche Nachteile hat ein Aufhebungsvertrag für den Arbeitnehmer?

Die Nachteile hängen von der persönlichen Situation und der Erfolgsaussicht einer nachfolgenden Kündigung ab. Nachteile können sein: Verlust des allgemeinen Kündigungsschutzes (KSchG), Verlust des eventuell besonderen Kündigungsschutzes (Schwerbehinderung, Mutterschutz etc.), Verhängung von Sperrzeiten durch die Agentur für Arbeit.

Wie bekomme ich trotz Aufhebungsvertrag Arbeitslosengeld?

Der Anspruch auf Arbeitslosengeld “ruht” für die Dauer einer Sperrzeit, wenn der Arbeitnehmer sich „versicherungswidrig“ verhält und es hierfür keinen „wichtigen Grund“ gibt. “ “Versicherungswidrig“ verhält sich jeder, der dem Abschluss des Aufhebungsvertrages zustimmt. Was ein “wichtiger Grund” ist, regelt eine Geschäftsanweisung der Bundesagentur für Arbeit. Dort gibt es eine Reihe von wichtigen Gründen. Hauptfall: Eine Kündigung wird durch den Arbeitgeber mit Bestimmtheit in Aussicht gestellt; die drohende Arbeitgeberkündigung stützt sich auf betriebliche bzw. personenbezogene Gründe; die Arbeitgeberkündigung hält die ordentliche Kündigungsfrist ein. Mehr Info im Beitrag “Arbeitslosengeld bei Aufhebungsvertrag”.

Ist ein Aufhebungsvertrag in beiderseitigem Einvernehmen abgeschlossen?

Der Aufhebungsvertrag ist die einvernehmliche Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Er kann nur mit beiderseitiger Zustimmung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber abgeschlossen werden. Eine Seite gibt ein vertragliches Angebot ab. Die andere Seite kann zustimmen oder verhandeln. Erreichen beide Seiten eine Übereinstimmung, muss der Aufhebungsvertrag schriftlich festgehalten und unterzeichnet werden.

Was ist der Unterschied zwischen Aufhebungsvertrag und Auflösungsvertrag?

Der Begriff ”Auflösungsvertrag” wird im Gesetzestext verwendet. In der Praxis hingegen verwendet man den Begriff „Aufhebungsvertrag“. Inhaltlich kann man beide Begriffe gleich verwenden. Beide haben den Zweck, ein bestehendes Arbeitsverhältnis zu beenden.

Was ist der Unterschied zwischen Abwicklungsvertrag und Aufhebungsvertrag?

Der Abwicklungsvertrag beendet das Arbeitsverhältnis nicht, sondern wird nach Ausspruch einer Kündigung nur zur Abwicklung des Vertragsverhältnisses geschlossen. Während der Abwicklungsvertrag also nur das “Wie” der Beendigung regelt, beendet der Aufhebungsvertrag das Arbeitsverhältnis und regelt das “Wie” der Beendigung.

Gibt es beim Aufhebungsvertrag Fristen zu beachten?

Es gibt keine gesetzlichen Fristen zu beachten. Bei dem Beendigungszeitpunkt sollte die vereinbarte ordentliche Kündigungsfrist beachtet werden, um Ruhens- oder Sperrzeiten zu vermeiden. Ansonsten können Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Beendigung im Aufhebungsvertrag vertragliche Fristen regeln, z.B. Widerrufsfristen, Rückgabefristen etc.

Wer unterschreibt einen Aufhebungsvertrag mit einem Geschäftsführer?

Ein Aufhebungsvertrag eines Geschäftsführers wird zwischen dem Geschäftsführer und der Gesellschaft geschlossen. Die Gesellschaft handelt grundsätzlich durch das zuständige Gremium, was sich aus dem Gesetz oder der jeweiligen Satzung ergibt. Beispiel: die Gesellschafterversammlung bei der GmbH oder der Aufsichtsrat etc.

Folgt nach einem abgelehnten Aufhebungsvertrag die Kündigung durch den Arbeitgeber?

Meistens, ja. Kommt die Initiative zum Abschluss eines Aufhebungsvertrages vom Arbeitgeber, wird beim Scheitern der Verhandlungen meist mit einer Kündigung zu rechnen sein. Dies ist aber kein “Muss” und hängt vom Einzelfall ab.

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